Die Stadt Feldkirch stellt sich dieser Herausforderung mit einem in Vorarlberg einzigartigen Pilotprojekt, an dem sich das Land mit einer Förderung beteiligt.
Ein Eckpfeiler des Projekts ist ein Managementplan zur Neophytenbekämpfung auf städtischen Flächen. Da eine Bekämpfung aller Neophytenvorkommen weder möglich noch sinnvoll ist, wird künftig anhand einer Bestandsaufnahme festgelegt, welche Vorkommen zurückgedrängt werden sollen. Das betrifft insbesondere solche Bestände, die stark zur Ausbreitung von Neophyten beitragen (wie etwa entlang von Flüssen) und Bestände in ökologisch sensiblen Lebensräumen wie den Streuewiesen in Bangs und Matschels.
Einige Neophyten treten seit geraumer Zeit in Streuwiesen vermehrt auf und bedrohen zusehends deren Artenvielfalt. Besonders häufig finden sich die Späte und Kanadische Goldrute (Solidago gigantea bzw. Solidago canadensis) in den Riedwiesen. Die mehrjährigen, leuchtend gelb blühenden Pflanzen produzieren einerseits eine hohe Samenmenge (bis zu 19.000 Samen pro Stängel) und breiten sich andererseits über zahlreiche unterirdische Wurzelsprosse (Rhizome) aus. Fassen die Goldruten in Streuwiesen Fuß, können sie nur mehr durch aufwendige Pflegemaßnahmen zurückgedrängt werden. Dank der Unterstützung der landwirtschaftlichen Gebietsbetreuung sowie weiterer Landwirte wird im Europaschutzgebiet Bangs-Matschels auf besonders beeinträchtigten Wiesen eine jährliche Pflegemahd durchgeführt. Diese Pflegemaßnahmen bedingen im Vorfeld eine sorgfältige Abklärung mit Bewirtschaftern, Förderstellen und der zuständigen Behörde. Die Koordination und Antragstellung erfolgt durch das Regionsmanagement der Region Rheintal. Bei konsequenter Umsetzung über mehrere Jahre hinweg können Goldruten dadurch eingedämmt und zurückgedrängt werden. Diese zeit- und arbeitsaufwendigen Pflegemaßnahmen dienen dem Erhalt unserer artenreichen Streuwiesen im Natura 2000-Gebiet Bangs-Matschels und werden von der Gebietsbetreuung in den kommenden Jahren weitergeführt. Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) hingegen, ein weiterer Neophyt, breitet sich bevorzugt entlang von Riedgräben aus. Da die im Boden vorhandenen Samen bis in den Sommer hinein keimen können, wachsen und blühen die Pflanzen insgesamt über Monate hinweg – wobei sie laufend neue Samen produzieren. Über die Wasserläufe gelangen die Samen schließlich in neue Lebensräume. Um einer Ausbreitung entgegenzuwirken, sollte das Springkraut vor der Samenreife in Fließrichtung der Gewässer entfernt werden.
An insgesamt vier „Vielfaltertagen“ (meist im Juli jeden Jahres) haben auch Freiwillige und Naturbegeisterte aus der Bevölkerung die Möglichkeit, bei der Entfernung der Neophyten mitzuwirken. Dabei werden gemeinsam mit den Gebietsbetreuerinnen kleinere Bestände von Springkraut und Goldrute händisch ausgerissen und durch die Gebietsbetreuung anschließend sachgemäß entsorgt
Unter der E-Mail umwelt@feldkirch.at sowie unter +43 5522 304-1453 ist jederzeit eine Anmeldung möglich.