Historisches Stadtbild
Die Kanalisation in Feldkirch ist die älteste in Vorarlberg. Feldkirch begann 1905 als erste Stadt Vorarlbergs mit den Planungen einer modernen Schwemmkanalisation. Bis dahin dienten Wassergräben, die die Stadt durchzogen und primär Feuerlöschzwecken dienen sollten, als Abwassergerinne. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal. 1895 benutzten Anrainer:innen den Begriff "Seuchenbach" für einen dieser Bäche. Der Bau einer neuen Volksschule wurde 1886 außerhalb der Stadt am Hirschgraben beschlossen, denn am alten Standort, dem heutigen Raiffeisenplatz, konnte das Schulhaus wegen der Geruchsbelästigung des Entenbachs nicht errichtet werden.
Die erste Bauetappe wurde 1908 inmitten der Altstadt in Angriff genommen. Die gesamten Arbeiten dauerten bis 1913, als die Gebiete außerhalb der Altstadt (Hirschgraben, Bahnhofstraße, Reichsstraße und Widnau) fertiggestellt wurden. Verwendet wurden vor allem glasierte Steinzeugröhren, die größtenteils bis heute ihren Dienst tun. Innerhalb weniger Jahre verwandelte sich das altmodische Städtchen Feldkirch in die kommunaltechnisch modernste Stadt Vorarlbergs. Alle Arbeiten, wurden von Arbeitern, meistens Trentiner, durchgeführt. Lediglich Schaufeln und Bickel und manchmal ein Flaschenzug standen ihnen als Werkzeug zur Verfügung.