Neubau Volksschule Altenstadt

Barrierefrei, energieeffizient und den modernen pädagogischen Standards entsprechend: So präsentiert sich die neue Volksschule Altenstadt. Der Neubau bildet einen gemeinsamen Lern- und Lebensort für Volksschulkinder und bietet Platz für Vereine.

Neubau

Die neue Volksschule Altenstadt bietet Platz für 12 Regel-Klassen und 2 Klein-Klassen mit sonderpädagogischem Schwerpunkt. Schul- und Nebengebäude mit Turnhallen und Vereinsräumen wurden in Holzbauweise umgesetzt. Die Aula bietet genügend Platz für Pausen, die Schüler-Betreuung und Veranstaltungen. Der Speiseraum ist für 150 Plätze ausgelegt und mit einer Küche ausgestattet. Sonderräume wie zum Beispiel ein Ruheraum, Werkräume oder Freizeiträume runden das Raumangebot für ganztägige Betreuungsformen ideal ab. Neben dem Haupteingang im Osten gibt es einen weiteren Eingang über den Schulweg im Westen. Da die neue Volksschule verkehrsfrei ist, stehen den Lehrpersonen und Eltern Parkmöglichkeiten beim Festplatz des TSV (Turn- und Sportverein Altenstadt) zur Verfügung. Für Fußgänger:innen führt ein neuer Gehsteig über die Tafernstraße zum Schulgebäude hin. 

  • Projektbetreiberin: Stadt Feldkirch
  • Nutzfläche gesamt: etwa 6.400 m2
  • Klassen: 12 Regel-Klassen, 2 Klein-Klassen und Sonderunterrichtsräume
  • 15 Fachplanungen: unter anderem Architektur, Statik, Elektro, Heizung/Lüftung/Sanitär, Bauphysik/Akustik, Medien-/Bühnentechnik, Geotechnik, Bauökologie, Landschaft, Gastro
  • Gewerke: über 50 Gewerke-Ausschreibungen
  • Beteiligte Unternehmen: über 90 Prozent aus Vorarlberg
  • Kosten: rund 23,5 Millionen Euro netto

Im September 2023 konnten die Kinder aus Altenstadt ihre neue Volksschule beziehen. Ein kurzer Rückblick zeigt die Entstehungsgeschichte der neuen Schule.

  • Dezember 2019: Fassung des Grundsatzbeschlusses in der Stadtvertretung
  • Bis Juli 2020: Europaweites Wettbewerbsverfahren zur Generalplanung
  • Juli 2020: Kürung des Siegerprojekts des Büros Querformat
  • September 2020: Planungsstart
  • Sommer 2021: Erhalt Bau- und schulbaurechtlicher Bescheid
  • Juni bis August 2021: Errichtung des Containerprovisoriums für 8 Schulklassen
  • Juli bis August 2021: Abbruch des Klassentrakts der Bestandschule
  • Dezember 2021: Baubeschluss und erste Gewerkevergabe in der Stadtvertretung
  • Jänner 2022: Spatenstich und Baubeginn
  • Jänner 2023: Richtfest
  • August 2023: Fertigstellung der Gebäude
  • August bis September 2023: Gebäudeübergabe und Übersiedelung ins neue Haus
  • Oktober 2023: Fertigstellung der Außenanlage
  • April 2024: Tag der offenen Tür

Das Schulgebäude in Z-Form hat 3 oberirdische Geschosse sowie eine unterirdische Verbindung zum Nebengebäude. Im Erdgeschoss sind im Wesentlichen die Garderoben, Verwaltung, Ganztagesräume, die Bücherei und Aula untergebracht. Die Aula dient als Pausenzone sowie als Bereich für die Schüler-Betreuung und bietet auch Platz für schulische Veranstaltungen. Das erste und zweite Obergeschoss sind ident und beinhalten die Unterrichtsräume. Und auch der Außenbereich wurde großzügig gestaltet – mit Sportplatz, Spielgeräten, Schulgarten, Außenklasse und Sitzbereich für die Ganztagesbetreuung.

Im Nebengebäude sind die beiden Turnhallen untergebracht, die – inklusive einer Bühne – auch den Vereinen bzw. für außerschulische Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Die Verbindung zum Schulgebäude erfolgt unterirdisch. Weiteres sind im Erdgeschoss Räumlichkeiten für den Musikverein Altenstadt und die städtische Musikschule untergebracht.

Die neue Volksschule wurde in Holzbauweise errichtet. Holzgebäude sind nachhaltig und haben ein sehr gutes Raumklima. Diese Bauweise ist nicht nur ökologisch, sie vermittelt auch mehr als jedes andere Baumaterial ein Gefühl von Behaglichkeit. Die Außenwände wurden in vorgefertigter Holzelementbauweise ausgeführt, was die Bauzeit auf der Baustelle verkürzt hat und mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen gedämmt. Im ganzen Haus dominieren helle, angenehme Holzoberflächen an Wand und Decke als sichtbare Konstruktionen. Lediglich die Treppenhäuser und Sanitärbereiche wurden als Stahlbetonkerne ausgeführt. Die Produktwahl erfüllt generell die Anforderungen des Kommunal-Gebäude-Ausweises, um möglichst schadstoffarme Innenraumluft zu gewährleisten.

Beim Neubau wurde regionales Holz verwendet, was entsprechend kurze Anfahrtswege zur Folge hatte. Durch die Verarbeitung und Nutzung von Holz in dauerhaften Produkten wird über Jahre hinweg Kohlenstoff gebunden, was zur Reduktion von Treibhausgasen führt und damit zum Klimaschutz beiträgt.

Ein attraktiver und sicherer Schulweg fördert die Selbständigkeit der Kinder und ermöglicht ein aktives Kennenlernen des Weges zur Schule. Darüber hinaus erlangen die Schülerinnen und Schüler frühzeitig Verkehrskompetenz und lernen die Verkehrsregeln kennen, was einen wichtigen Beitrag zur Verkehrserziehung leistet.

Um die Verkehrssicherheit im Bereich der Volksschule Altenstadt zu verbessern, wurde ein umfassendes Verkehrskonzept entwickelt. Eine neue Straßengestaltung in der Tafernstraße sowie ein Elternparkplatz (Eltern-Haltestelle) beim TSV wurden umgesetzt. Eltern werden gebeten, die Eltern-Haltestelle zu nutzen, da das Parken auf dem Gehsteig entlang der Tafernstraße zu gefährlichen Situationen für die Kinder führen kann. Zu den weiteren Maßnahmen zählen ein Leitsystem zum Elternparkplatz, zusätzliche Bodenmarkierungen sowie die Schaffung eines Schutzwegs.

Moderne Pädagogik

Zentral bei den Planungsarbeiten war von Beginn an das pädagogische Konzept, das von Schule, Bildungsdirektion, Stadt und Expert:innen ausgearbeitet wurde. Es wurden die Voraussetzungen für ganztätige Lernformen einschließlich Schüler-Betreuung geschaffen und inklusive Lernsettings berücksichtigt. Die Regel-Schulklassen bieten dabei aufgrund der Räumlichkeiten ein Höchstmaß an Flexibilität: Jedes Atelier beinhaltet 3 Klassen, 2 Gruppenräume sowie eine Außenterasse. Herzstück bildet der sogenannte Marktplatz, welcher mit einer integrierten Küche und Essgelegenheit ausgestattet ist. Der Raum wird auch für offene Unterrichtsformen oder als Ort des Zusammentreffens genützt.

Neu sind zudem die 2 sonderpädagogischen Klein-Klassen im Bereich der Primarstufe für Kinder mit Unterstützungsbedarf. Inklusiver Unterricht ermöglicht den Schüler:innen vielfältige Möglichkeiten gemeinsamer Lernerfahrungen. Sie können nach Möglichkeit am Regel-Unterricht teilnehmen und sich bei Bedarf in die eigens dafür vorgesehenen Kleinklassen zurückziehen.

Insgesamt wird es in der neuen Volksschule 4 Einheiten – sogenannte Ateliers – geben: Bei einem Atelier werden 3 Klassen, 2 Gruppenräume, eine Sanitäranlage und ein Außenbereich (Terrasse) zu einem räumlichen Verbund zusammengefasst. Herzstück bildet der sogenannte Marktplatz. Dieser kann als Pausen- und Essensraum (Kücheneinheit), Raum für offene Unterrichtsformen oder als Ort des Zusammentreffens genutzt werden. Ein Lehrerstützpunkt und eine Kleinklasse sowie ein barrierefrei ausgestattetes WC mit Dusch- und Wickelmöglichkeit wird je einem Doppel-Atelier zugeordnet. Durch dieses Prinzip können klassenübergreifende Kooperationen gestärkt und überschaubare Einheiten geschaffen werden.

Im Bereich der Primarstufe wird es außerdem für etwa 12 Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf die Möglichkeit für temporäre Kleingruppen geben. Inklusiver Unterricht ermöglicht Schüler:innen vielfältige Möglichkeiten gemeinsamer Lernerfahrungen. So können diese nach Möglichkeit am Regelunterricht teilnehmen, und sich bei Bedarf in die eigens dafür vorgesehenen Kleinklassen zurückziehen. Der Vorteil des inklusiven Unterrichts liegt insbesondere darin, dass die Kinder sowohl an Fächern des sonderpädagogischen Lehrplans, als auch an Fächern des Regel-Lehrplans teilnehmen können und damit die individuelle Förderung noch stärker möglich ist.

Durch die Einrichtung von Ganztages-Konzepten sowie der außerschulischen Betreuung hat sich der Bedarf an Räumen in den Schulen in den vergangenen Jahren stark verändert. Reine Unterrichtsklassen sind nicht ausreichend, um Kinder abwechslungsreich bis zum späteren Nachmittag in den Schulen zu betreuen und so werden neben Unterrichtsräumen vermehrt Verpflegungsplätze, Freizeiträume und Ruheräume benötigt. Diese Ganztagesbereiche sind teilweise in die Ateliers integriert, um räumliche Synergien zu nützen. Der Speiseraum, der auch als Freizeitraum genutzt werden kann, ist für 150 Plätze ausgelegt, die im Zweischichtbetrieb genutzt werden können. Der Raum ist mit einer mobilen Trennwand ausgestattet und einladend gestaltet: Gute Lichtverhältnisse, ansprechende Materialien und günstige akustische Verhältnisse, die einen "Hallen-Effekt" vermeiden. Sonderräume wie zum Beispiel Ruheraum, Werkräume oder Freizeiträume runden das Raumangebot für ganztägige Betreuungsformen ideal ab. Und jede neue Schule braucht ein "Herz": Für Begegnungen, Präsentationen und Feste. Das Foyer soll als Pausenzone sowie als Bereich für die Schüler-Betreuung dienen, aber auch für schulische Veranstaltungen geeignet sein. Da die Volksschule Altenstadt ganztägig geführt werden soll, ist die Einbeziehung der Musikschule sowie der öffentlichen Bibliothek in den neuen Komplex sinnvoll. Die Sportanlagen werden vereinstauglich und der Spielbereich im Freiraum auch außerhalb der Unterrichtszeit für Kinder aus der Nachbarschaft nutzbar sein.

Energieeffizienz

Auf Nachhaltigkeit wurde beim Neubau ein besonderes Augenmerk gelegt: Geheizt und gekühlt wird die neue Schule mit Wärmepumpen über Grundwasser als erneuerbare Energiequelle. Alle Dächer der Volksschule sind begrünt und das Nebengebäude hat ein Biodiversitätsdach mit höherwertigem Substrat für artenreiche heimische Pflanzen. Auf rund 80 Prozent der Dachflächen und an der Südfassade des Nebengebäudes ist eine Photovoltaik-Anlage mit 460 Modulen und einer Gesamtleistung von rund 170 Kilowattpeak (kWp) angebracht. 

Die Schule wird mit Wärmepumpen über Grundwasser als erneuerbare Energiequelle geheizt und gekühlt. Die Räume sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet und mit Einzelraumregelungen versehen. Es handelt sich um eine energieeffiziente Niedertemperaturheizung. Zur Beschattung der Innenräume kommen Außenjalousien zum Einsatz. Zudem wird in den Sommermonaten dem Gebäude gezielt Wärme entzogen und gekühlte Luft über die Lüftungsanlage sowie gekühltes Wasser über die Fußbodenheizung eingebracht, um damit für angenehmere Raumtemperaturen zu sorgen. Diese Art der Kühlung wird passive oder natürliche Kühlung genannt.

Als wesentlicher Beitrag zum naturnahen Bauen sind die Flachdächer des Schulneubaus begrünt: Großteils mit einer extensiven Dachbegrünung - beim Nebengebäude ist ein Teil als Biodiversitätsdach ausgeführt. Dachbegrünungen werden wegen der zunehmenden Landversiegelung immer wichtiger, um verlorengegangene Naturflächen zu ersetzen. Ein weiterer wichtiger Beitrag zum naturnahen Bauen und Klimaschutz ist die Reduktion der Flächen-Versiegelung. Um diese auf ein Minimum zu beschränken, sind die Wege und Plätze um das Schulgebäude möglichst versickerungsfähig gestaltet.

Auf rund 80 Prozent der Dachflächen und an der Südfassade des Nebengebäudes ist eine Photovoltaik-Anlage angebracht mit 460 Modulen und einer Gesamtleistung von rund 170 Kilowattpeak (kWp). Die PV-Anlage soll zukünftig einer Energiegemeinschaft zugeführt werden.

Für den Schulneubau wurde vom Bauamt eine ökologische Bauleitung durchgeführt. Dies bedeutet, je nach Bauphase werden mehrmals pro Woche die verwendeten Baustoffe der ausführenden Firmen auf Einhaltung der ökologischen Kriterien überprüft und protokolliert. Das Projekt weist gemäß den Planungen und Berechnungen eine sehr gute Gesamt-Energieeffizienz und niedrige Kennwerte für den Heizwärmebedarf und die CO2-Emissionen auf und erfüllt die Vorgaben hinsichtlich Energie, Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit in höchstem Maße.

Platz für Vereine

Die öffentliche Bücherei befindet sich gut zugänglich im Erdgeschoss der Volksschule. Die Musikschule und die Vereine können die Räumlichkeiten im Nebengebäude je nach Verfügbarkeit nützen. Die Turnhallen und Sportanlagen können nach Rücksprache außerschulisch genützt werden.

Die Schulgeschichte von Altenstadt

Stadtarchivar Christoph Volaucnik gibt Einblicke in das einstige Schulleben mit Auszügen aus dem Buch "Altenstadt – eine Dorfgeschichte" (Herausgeber: Heimatkundeverein Altenstadt).

Zwischen 1600 und 1660 soll der Altenstädter Adam Nuderscher als Schulmeister in einer Bauernstube tätig gewesen sein. Der Lehrerberuf wurde meistens nur nebenberuflich in den Wintermonaten ausgeübt, während in den Sommermonaten dem eigentlichen Hauptberuf im Handwerk oder der Landwirtschaft nachgegangen wurde. Voraussetzung für den Lehrerberuf waren ein "Wohlverhalten" und Kenntnisse des Lesens, Schreibens und Rechnens. Die Entlohnung war äußerst bescheiden. Einen ersten Hinweis auf ein Schulhaus in Altenstadt gibt das Testament des Feldkircher Ochsenwirts Ferdinand Weinzierl aus dem Jahre 1773, in dem er 1.500 Gulden für die Schule in Altenstadt hinterließ. In den 1770er-Jahren nutzte die Gemeinde ein angekauftes Bauernhaus als Schule. 1817 wurde dann ein erstes Schulhaus gebaut, das später der Agrargemeinschaft und den Pfadfindern als Unterkunft diente.

Mit der 1774 eingeführten "Allgemeinen Schulordnung" wurden Volksschulen als Staatsschulen eingeführt und die Lehrerbildung reguliert. Neben Lesen und Schreiben wurde der Religionsunterricht zum regulären Schulfach. Die Schulpflicht dauerte vom 6. bis zum 12. Lebensjahr, zuerst allerdings nur während der Wintermonate. Die Schulaufsicht hatte bis zum Jahre 1869 die katholische Kirche inne. Einen ersten modernen Schulbau errichtete die Gemeinde im Jahre 1894, in dem auch die Gemeindekanzlei untergebracht war. In dieses Haus in der Kirchgasse 14 zog 1970 der Kindergarten ein.

Das Kloster Altenstadt führte ab dem Jahr 1782 eine Mädchenschule, was mit den Reformen des Kaisers Joseph II. in Zusammenhang stand. Denn nur Klöster, die sich sozial-karitativ oder schulisch betätigten, wurden von seinen erbarmungslosen Aufhebungsmaßnahmen verschont. So entschlossen sich 3 Klosterschwestern bei einem Rankweiler Lehrer in der "Normal-Lehrart" ausbilden zu lassen und die Lehrerbefähigungs-Prüfung abzulegen. 1782 konnten die Lehr-Schwestern den Unterricht in einer Mädchenklasse aufnehmen. Die im Kloster untergebrachte Schule wurde als Privatschule geführt und erhielt erst 1874 das Öffentlichkeitsrecht verliehen. Die Gemeinde unterstützte die Mädchenschule mit beachtlichen finanziellen Mitteln.

Das Schuljahr wurde früher in eine Winter- und Sommerschule eingeteilt. Die Winterschule begann am 3. November und endete eine Woche nach Ostern. Die Sommerschule dauerte vom 1. Juni bis Ende August. Da viele Kinder im elterlichen Betrieb mitarbeiten mussten, reichten die Eltern Befreiungsgesuche vom Besuch der Sommerschule ein. Von den 36 im Schuljahr 1881 eingereichten Befreiungsgesuchen bezogen sich 26 auf die Mithilfe in der Landwirtschaft, 8 auf die Arbeit in der Ziegelei und 2 auf Fabriksarbeit. Viele Altenstädter Kinder waren während der Sommermonate im Schwabenland "verdingt" und daher vom Schulbesuch befreit. 

Die Aufsicht über das lokale Schulwesen in Altenstadt hatte ein Ortsschulrat inne, der auch für die Schulen in Gisingen, Nofels und Bangs zuständig war. In diesem Gremium saßen der Pfarrer, der von der Gemeinde bestimmte Schulaufseher und Mitglieder der Gemeindevertretung. Von den Ortschulaufsehern sind nur wenige Namen bekannt. Zwischen 1865 und 1867 übte Christian Sonderegger diese Funktion aus.

Alle Ausgaben des Schulwesens wurden über einen Schulfonds bezahlt. Die Basis dieses 1822 gegründeten Fonds war die Vergabe von gemeindeeigenen Grundstücken an die Bürger. Jeder Bürger war verpflichtet jährlich 12 Kreuzer an die Schulstiftung zu zahlen.

Aus diesem Fonds vergab die Gemeinde Kredite, die jährlich einlaufenden Kreditzinsen wurden für die Bezahlung von Schulausgaben verwendet. So erwirtschaftete der Schulfonds beispielsweise im Jahre 1856 über 595 Gulden, wovon 284 Gulden für die Besoldung der Lehrer genutzt wurden. Ein eigener Schulkassier überwachte die Finanzen.

Neben den primären Schulfächern wie Lesen, Schreiben, Rechnen gab es zumindestens ab 1868 auch Unterricht in der Obstbaumzucht. Ein Indiz dafür ist, dass der Lehrer Michael Kühne einen Landwirtschaftskurs in Wien besuchte. Er unterrichtete bereits 12 Jahre in Altenstadt, war Oberlehrer und gab auch an der Sonntagsschule Unterricht. Mit dem Fach Ostbaumkunde ("Pomologie") wurde versucht, den Anbau und die Verwertung hochwertiger Obstsorten in Vorarlberg, insbesondere in Altenstadt, zu fördern. Dieses Obst wurde zu Trockenfrüchten verarbeitet oder diente zur Mostherstellung, dem beliebtesten Getränk der Vorarlberger anno dazumal.

Die starke Bevölkerungszunahme nach dem Zweiten Weltkrieg führte auch in Altenstadt zu einer immer größer werdenden Anzahl an Schüler:innen, die in den alten Klassenzimmern kaum untergebracht werden konnten. Im Oktober 1961 erfolgte die Ausschreibung eines Wettbewerbs für einen Schulneubau auf der Wiese hinter dem Pfarrhof. 1966 wurde dann der erste Teil des Schulgebäudes mit 8 Klassen und einem Verwaltungstrakt eröffnet.1973 konnte der Turnsaal mit Nebengebäuden eröffnet werden. Mitlerweile wurde dieses Gebäude abgerissen und mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 durch den eben fertiggestellten Neubau ersetzt.