Stadt Feldkirch fasst Grundsatzbeschluss für stationäre Langzeitpflege
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Damit reagiert die Stadt auf die demographische Entwicklung sowie auf neue Erkenntnisse im Bereich Pflege und Betreuung. Als am schnellsten wachsende Kommune Vorarlbergs wird Feldkirch in den kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen gestellt: Prognosen gehen davon aus, dass in 25 Jahren rund 4.000 ältere Menschen mehr als heute in Feldkirch leben werden.
Um diesen Entwicklungen frühzeitig zu begegnen, hat die Stadtvertretung einen Grundsatzbeschluss gefasst, der die strategischen Weichen für die zukünftige Ausrichtung der stationären Langzeitpflege stellt. Die Basis bildet das bestehende Konzept „Gerne älter werden in Feldkirch“, das in einem breit aufgestellten Entwicklungsprozess unter Einbindung von Expert:innen und Systempartner:innen aus dem Pflegebereich und der Verwaltung weiterentwickelt wurde. Der Grundsatzbeschluss umfasst die vier wesentlichen Handlungsfelder Präventionsmanagement, digitale Transformation, Immobilieninvestments und das Finanzierungskonzept. „Ziel ist es, die zukünftige stationäre Langzeitpflege nicht nur inhaltlich und strukturell zukunftsfit zu machen, sondern auch sicherzustellen, dass die notwendigen finanziellen und räumlichen Ressourcen rechtzeitig zur Verfügung stehen“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler. Im Zentrum aller Maßnahmen steht die Würde jedes einzelnen Menschen.
„Um diese Herausforderungen zu meistern empfiehlt die Werkstattgruppe eine Bedarfsplanung der stationären Langzeitpflege bei der die Menschen als individuelle, ganzheitliche Wesen im Sinne der humanistischen Gesinnung Feldkirchs im Mittelpunkt stehen“, so die zuständige Stadträtin Julia Berchtold. „Jeder Mensch soll mit seinen einzigartigen Lebensgeschichten, Erfahrungen und Werten respektiert und in seiner Individualität wahrgenommen werden.“ Konkret sollen dafür Maßnahmen in den Bereichen Präventionsmanagement, digitale Transformation, Immobilieninvestments und Finanzierung gesetzt werden.
Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist der Aufbau eines umfassenden Präventionsnetzwerks, das auf Gesundheitsaufklärung, Früherkennung, Impfprogramme sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachbereiche setzt. Gezielte Forschungs- und Evaluationsprojekte sollen zusätzlich sicherstellen, dass Erkenntnisse aus der Praxis laufend in die Strategie einfließen. Digitale Innovationen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Neuausrichtung der stationären Langzeitpflege. Moderne Technologien – von Telemedizin über robotergestützte Assistenzsysteme bis hin zu digital unterstützten Pflegeprozessen – sollen dabei helfen, die Qualität der Betreuung weiter zu verbessern und Pflegekräfte zu entlasten.
Um den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken, sieht der Grundsatzbeschluss zudem Investitionen in die Pflegeinfrastruktur vor. Neben baulichen Adaptierungen und Erweiterungen bestehender Einrichtungen werden auch alternative Wohnformen, wie Betreubares Wohnen, Senioren-WGs, Betreute Wohngemeinschaften oder Mehrgenerationenprojekte in die Planungen einbezogen. Zur langfristigen Sicherstellung der Finanzierung wird ein umfassendes Finanzierungskonzept entwickelt, das auch innovative Ansätze wie Public-Private-Partnership-Modelle (vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen) in Betracht zieht.