"Montfortbrücke neu" startet

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    Das Hochwasserschutzprojekt für die Feldkircher Innenstadt geht in die zweite Phase.

    Während die Arbeiten in der Kapfschlucht langsam zu Ende gehen, beginnt mit dem Bauabschnitt „Montfortbrücke neu“ der letzte Abschnitt des Schlüsselprojekts. Im Rahmen einer Bevölkerungsveranstaltung informierten gestern die Stadt Feldkirch und der Wasserverband Ill-Walgau über die anstehenden Bauarbeiten.

    Das Stadtbild von Feldkirch ist untrennbar mit der Ill verbunden. Der Fluss birgt aber auch die Gefahr, die Altstadt im Zuge eines größeren Starkregenereignisses zu überfluten. Um die Sicherheit der Altstadt und der Bevölkerung für ein sogenanntes hundertjährliches Hochwasser zu gewährleisten, realisiert der Wasserverband Ill-Walgau als Projektbetreiber gemeinsam mit der Stadt Feldkirch, dem Land Vorarlberg und Leitungsträgern die Umsetzung des Projekts „Hochwasserschutz Stadt Feldkirch“. Finanzielle Unterstützung für das Vorhaben kommt zudem von den Fördergebern Land Vorarlberg und dem zuständigen Bundesministerium aus Wien.

    Im zweiten Bauabschnitt wird die Montfortbrücke, die beim Wasserturm die Ill überquert, ab 2025 grundlegend erneuert, um den aktuellen technischen und verkehrlichen Anforderungen gerecht zu werden. „Die Montfortbrücke ist nicht nur eine wichtige Verkehrsachse, sie spielt auch für den Hochwasserschutz eine wichtige Rolle“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler. „Mit der geplanten Erneuerung der Brücke stellen wir sicher, dass die Innenstadt auch in Zukunft vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt ist.“ Dazu wird die bestehende Brücke abgebrochen und die neue um 0,9 bis 1,4 Meter angehoben, um auch bei Hochwasser einen Mindestabstand von einem Meter – das sogenannte Freibord – zwischen dem Hochwasserspiegel und der Brückenunterkante einhalten zu können, um die Gefahr von Verklausungen durch Treibgut zu minimieren. Zusätzlich wird auch die Brücke schlanker konstruiert, um die Durchflussmenge noch weiter zu erhöhen.

    Zusätzlich müssen stadtein- als auch stadtauswärts ca. 3.500m² Verkehrsflächen höhenmäßig angepasst werden. Damit wird nicht nur die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen erhöht, sondern auch ein Beitrag zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität geleistet. Während der gesamten Bauführung muss die Versorgung aller Stadtteile mit Strom, Wasser, Abwässer, etc. gewährleistet werden. Dafür sind u.a. umfangreiche provisorische Maßnahmen als auch Neuverlegungen durch die Leitungsträger erforderlich.

    Die Erneuerung der Montfortbrücke erfolgt in mehreren aufeinander abgestimmten Schritten, um den Baufortschritt effizient zu gestalten und den Verkehr bestmöglich aufrechtzuerhalten. „Die Baustelle befindet sich an einem besonders kritischen Punkt. Deshalb ist ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept zur Aufrechterhaltung der Mobilität während der fast zweijährigen Bauzeit erforderlich“, so Wolfgang Flach, zuständiger Stadtrat und Obmann des Wasserverbands Ill-Walgau. „Um die Beeinträchtigungen für die Bürger:innen so gering wie möglich zu halten, wurde ein detailliertes Konzept mit sechs Verkehrsphasen entwickelt.“

    • Motorisierter Verkehr: Der Verkehr wird über eine temporäre Brücke geleitet. Linksabbiegen aus der Vorstadt Richtung Liechtenstein ist nicht möglich.
    • Öffentlicher Nahverkehr: Busse verkehren größtenteils planmäßig, es gibt jedoch kleinere Änderungen bei einzelnen Kursen.
    • Radfahrer:innen: Es stehen Umleitungen über die Heilig-Kreuz-Brücke und den Illsteg zur Verfügung.
    • Fußgänger:innen: Ein Behelfssteg neben der provisorischen Montfortbrücke wird errichtet.

    „Uns ist bewusst, dass die Baustelle Montfortbrücke eine Einschränkung für viele Feldkircher:innen aber auch für Pendler:innen bedeutet“, so Bürgermeister Rädler. „Mit Blick auf die Hochwasserereignisse der letzten Monate bitte ich um Verständnis für diese unumgänglichen Maßnahmen. Ein Hochwasser, wie jenes von 1910 als die Innenstadt bis zu 2,5 Meter unter Wasser stand, würde heute einen Schaden von über 70 Millionen Euro verursachen.“ Bis zum Ende 2026 sollen sämtliche Maßnahmen fertiggestellt sein. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf rund 27 Millionen Euro. Diese Kosten teilen sich der Bund, das Land und der Wasserverband Ill-Walgau im Verhältnis 40/40/20.

    Detaillierte Pläne und Updates zu den Verkehrsführungen sind unter www.feldkirch.at/montfortbrücke abrufbar.
     

    Die Verkehrsphasen im Überblick

    1. Vorbereitung (März 2025 – Mai 2025)

    • Verlegung von Versorgungsleitungen aus dem Bereich der alten Brücke.
    • Errichtung einer temporären Brücke für den motorisierten Verkehr sowie eines separaten Behelfsstegs für Fußgänger:innen
    • Verlegung der Bushaltestelle Landesgericht stadtauswärts

    2. Provisorien und Umleitungen (ab Juni 2025)

    • Einrichtung einer temporären Rampe, um die provisorische Brücke an das Straßennetz anzuschließen.
    • Umstellung des stadteinwärts führenden Verkehrs auf die provisorische Brücke.
    • Anpassung der Straßenführung an das neue Baukonzept

    3. Rückbau und Neubau (ab August 2025)

    • Abbruch der alten Montfortbrücke
    • Errichtung der neuen Widerlager sowie des Tragwerks der Brücke
    • Parallel dazu werden Straßenanpassungen auf beiden Ufern der Ill vorgenommen, um die neuen Höhenunterschiede zu berücksichtigen

    4. Verlagerung des Verkehrs (Juni – Juli 2026)

    • Erste Verkehrsfreigabe: Stadtauswärts führender Verkehr wird über die neue Brücke geleitet, während stadteinwärts der Verkehr noch über die provisorische Brücke fließt
    • Fertigstellung der Geh- und Radwege auf der neuen Montfortbrücke

    5. Rückbau der Provisorien und Abschlussarbeiten (Oktober – Dezember 2026)

    • Abbau der provisorischen Brücke und des Behelfsstegs
    • Angleichung der Straßenniveaus und Herstellung des finalen Straßenbelags
    • Neugestaltung der Umgebung am Wasserturm

    6. Verkehrsfreigabe

    Mit der Verkehrsfreigabe Ende 2026 wird die Montfortbrücke in neuer Funktion allen Verkehrsteilnehmer:innen zur Verfügung stehen.

     

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