5,6 Millionen Verlust im vergangenen Jahr
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Erträgen von 117 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 122 Millionen Euro gegenüber, was ein Minus von 5,6 Millionen Euro bedeutet.
Wie schon die Jahre davor war auch 2024 hohen Investitionen geprägt. Die Stadt hat 2024 rund 20,3 Millionen Euro investiert, wofür eine Fremdfinanzierung im Umfang von 8,7 Millionen Euro erforderlich war. „Der Investitionsbedarf ist nach wie vor hoch, während die Erträge zurückgehen. Das bringt Feldkirch in eine schwierige Lage, wie viele andere Kommunen“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler.
Große Investitionen wurden im vergangenen Jahr insbesondere in den Bereichen Kinderbetreuung und Bildung getätigt. Auf den Schulbereich entfallen dabei ca. 3,9 Mio. Euro und rund 2,3 Mio. Euro auf den Bereich Kinderbetreuung. Weitere Bereiche, in denen im vergangenen Jahr viel investiert wurde, sind die Gemeindestraßen, inklusive der Innenstadtsanierung mit rund 1,3 Mio. Euro sowie der Erwerb von unbebauten Grundstücken und Gebäuden (ca. 5,3 Mio. Euro). Für die Sanierung des Dachs der Vorarlberghalle wurde ca. 1,3 Mio. Euro investiert.
Neben den Investitionen nehmen die Personalkosten einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Hier sind vor allem im Betreuungsbereich steigende Zahlen zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr wurden 56 neue Mitarbeiter:innen in den Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen angestellt, um den Betreuungsbedarf abzudecken. „Gründe dafür sind der steigende Bedarf an Betreuungsplätzen für jüngere Kinder, aber auch die gesetzlichen Vorgaben durch das Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz“, so Rädler.
Die Nettotransferleistungen an das Land stiegen im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent. Sie betrugen im Rechnungsjahr 2024 insgesamt 22,4 Millionen Euro. Besonders hohe Steigerungen sind dabei beim Rettungsfonds (+ 38%) und der Abgangsdeckung der Krankenhausanstalten (+ 42%) zu verzeichnen. „Gemessen an den Gesamtausgaben der operativen Gebarung des Finanzierungshaushaltes entspricht das einem Anteil von über 21,2 Prozent“, so der Bürgermeister. „Mehr als ein Fünftel der Auszahlungen der operativen Gebarung der Stadt Feldkirch wird demnach an das Land überwiesen. Das schränkt unseren Handlungsspielraum drastisch ein.“
Der Schuldenstand der Stadt Feldkirch stieg im vergangenen Jar von 113,3 Mio. Euro auf 118 Mio. Euro, was auch einen Anstieg, der Pro-Kopf-Verschuldung (inklusive der Gemeindeimmobiliengesellschaft) zur Folge hatte. Diese stieg im Jahr 2024 auf 2.065 Euro pro Kopf und wird den Folgejahren stark weiterwachsen. Der Bevölkerungszuwachs liegt mit 353 Personen weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Gesamtbevölkerungszahl mit Hauptwohnsitz in Feldkirch beträgt zum 1.5.2025 36.768 Personen. Die Zahl der Nebenwohnsitze zu diesem Stichtag beträgt 3.659. Die Stadt Feldkirch zählt also weiterhin zu den attraktivsten Kommunen in Vorarlberg und wächst kontinuierlich weiter.
„Wir gehen davon aus, dass die nächsten Jahre für Feldkirch herausfordernd bleiben werden“, erklärt Bürgermeister Rädler. „Während bei den Ertragsanteilen keine nennenswerten Steigerungen erwartet werden, stehen in Feldkirch weitere große Investitionen an.“ Der Erweiterungsbau der Volksschule Tosters hat bereits begonnen und ist für die Folgejahre mit gesamt über 16,7 Millionen Euro budgetiert. Die relativ große Abhängigkeit von den Ertragsanteilen des Bundes und die großen anstehenden Investitionen bei Energie/Nahwärme oder ÖPNV sind weitere entscheidende Faktoren. „Umsichtig wirtschaften alleine ist hier nicht mehr ausreichend. Wenn wir nicht gegensteuern, wachsen unsere Schulden weiter“, so der Bürgermeister. Aus diesem Grund hat die Stadt Feldkirch ein breit angelegtes Projekt zur Haushaltskonsolidierung gestartet. Ergebnisse daraus sollen im Oktober vorliegen und ins Budget 2026 einfließen.