Bereits umgesetzte Renaturierungs-Projekte
Egelsee
Im Mai 2013 wurde der Egelsee im Ried zwischen den Ortsteilen Tisis und Tosters feierlich eingeweiht. Auch eine neue Radwegverbindung von Mauren nach Feldkirch wurde in diesem Zusammenhang eröffnet. Zehn Jahre später zeigt sich: Die Renaturierung war ein voller Erfolg.
Der Rückhalteteich ist ein ausgezeichnetes Beispiel für ein erfolgreiches grenzüberschreitendes Hochwasser- wie auch Naturschutzprojekt.
Als Hochwasserschutzprojekt, Naherholungsgebiet und Radwegverbindung gleichermaßen konzipiert, hat der Egelsee in jeder Hinsicht die Erwartungen erfüllt. So ist im Grenzgebiet zwischen Liechtenstein und Österreich nicht nur ein viel frequentiertes Ausflugsziel entstanden, auch viele Tier- und Pflanzen-Arten haben hier ein neues Zuhause gefunden. Im Uferbereich haben sich naturnahe Gewässerrandstrukturen gebildet, welche als wertvolle Ruhezonen für Wasservögel und Bodenbrüter dienen. Bis dato wurden über 50 verschiedene Vogelarten beobachtet, somit stellt der Egelsee eines der wichtigsten Biotope der Region dar. Je nach Jahreszeit lassen sich dort Störche oder Graureiher beobachten, und eine Biberfamilie hat sich ebenfalls am Egelsee niedergelassen.
Auch wenn die noch junge Geschichte des Egelsees gerade einmal zehn Jahre zurückreicht, handelt es sich dennoch um ein Gewässer mit historischer Vergangenheit. Denn ursprünglich war der Egelsee ein Gletscherrandsee, der allerdings um das Jahr 1830 trockengelegt wurde und in der Folge versumpfte. Fast 200 Jahre später wurde das Revitalisierungsvorhaben gestartet, welches rund 2,9 Millionen Euro kostete. Heute schützt der wiederbelebte Egelsee die Stadt Feldkirch sowie die Gemeinden Eschen und Mauren vor Schäden durch starke Regen-Ereignisse.
Ill-Mündung
Von November 2000 bis Mai 2002 wurde die Mündung der III in den Rhein neu gestaltet. Vor der Renaturierung schoss die III über eine etwa 6 Meter hohe Rampe in den Rhein und verursachte Schäden am gegenüberliegenden Schweizer Ufer. Zudem unterband diese Rampe den Fischaufstieg vom Rhein in die III. Mit der Renaturierung konnten diese Missstände behoben werden.
Durch die Verlegung der Illmündung um etwa 400 Meter nach Norden, wird der Illstrom stärker vom Rhein abgebremst und somit entstehen wenige Schäden. Die 6 Meuter Hohe Sohlrampe wurde durch 2 kleinere Rampen ersetzt. Der neue 700 Meter langen Mündungsarm, der die Ill mit dem Rhein verbindet, erleichtert den Fischen den Aufstieg.
Im Bereich des Mündungsarmes entwickelt sich ein Wald, der im Wesentlichen einer Hartholzau mit Eiche, Esche und Ulme entspricht. Nur im unmittelbaren Einflussbereich des Gewässers wächst eine Weichholzau aus verschiedenen Weiden. Auf den nicht bewaldeten Flächen haben sich bereits unterschiedliche Mager- und Trocken-Lebensräume etabliert. Somit ist ein Lebensraum für den seltene Apollofalter entstanden, der einst auf den Trockenstandorten an der Illmündung zu beobachten war.