Invasive Pflanzen bekämpfen Naturvielfalt schützen

Neophyten

Invasive Neophyten, darunter Goldrute und Drüsiges Springkraut, haben sich in den vergangenen Jahren in ganz Vorarlberg stark verbreitet und werden immer mehr zum Problem.

Was sind Neophyten? Der Begriff bezeichnet Pflanzen, die vom Menschen – absichtlich oder unabsichtlich – in Gegenden verbreitet werden, in denen sie nicht heimisch sind. Einige dieser Pflanzen sind invasiv, d.h. sie vermehren sich sehr stark. Dadurch stören sie das natürliche Gleichgewicht und bedrohen die Artenvielfalt. So werden etwa die amerikanischen Goldrutenarten zur Gefahr für die vielfältige Pflanzen- und auch Tierwelt der Streuewiesen. Das Drüsige Springkraut, das besonders entlang von Gewässern große Bestände ausbildet, kann außerdem Böschungen und Dämme so instabil machen, dass sie abrutschen und einem Hochwasser nicht mehr standhalten können. Einige Arten, wie der Riesenbärenklau und die Ambrosie, sind gar gesundheitsgefährdend.

Daher ist es im Sinne des Naturschutzes geboten, die Verbreitung von Neophyten zu verhindern und bestehende Bestände zurückzudrängen. Die Stadt Feldkirch stellt sich dieser Herausforderung mit einem in Vorarlberg einzigartigen Pilotprojekt, an dem sich das Land mit einer Förderung beteiligt.

Ein Eckpfeiler des Projekts ist ein Managementplan zur Neophytenbekämpfung auf städtischen Flächen. Da eine Bekämpfung aller Neophytenvorkommen weder möglich noch sinnvoll ist, wird künftig anhand einer Bestandsaufnahme festgelegt, welche Vorkommen zurückgedrängt werden sollen. Das betrifft insbesondere solche Bestände, die stark zur Ausbreitung von Neophyten beitragen (wie etwa entlang von Flüssen) und Bestände in ökologisch sensiblen Lebensräumen wie den Streuewiesen in Bangs und Matschels.

Da sich die Neophytenproblematik aber natürlich nicht auf städtische Flächen beschränkt, ist auch die Mithilfe jeder und jedes einzelnen gefragt. Daher gibt es seit dem Frühjahr 2021 eine Abgabestelle im ASZ Feldkirch. Dort können Feldkircher Bürgerinnen und Bürger invasive Neophyten wie Goldrute und Springkraut aus dem Privatbereich (zum Beispiel privaten Gärten) zum gewöhnlichen Grünmüllpreis (€ 1,10 pro angefangenem 60 Liter-Sack) abgeben. Dabei ist der richtige Zeitpunkt zur Entsorgung dieser Pflanzen entscheidend: Wenn sie geschnitten werden, bevor die Samen reif sind, haben sie keine Chance sich weiter zu vermehren.

Weitere Maßnahmen im Rahmen des Pilotprojekts Neophytenbekämpfung sind beispielweise

  • die Durchführung einer Frühmahd zur Goldrutenbekämpfung auf den Streuewiesen des Biotopverbunds Rheintal-Walgau
  • Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, u.a. mit einer Schulkampagne​​​​

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