Das soziale Immunsystem der Stadt

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Kategorie:Aktuell

Gedanken von Bürgermeister Wolfgang Matt

Liebe Feldkircherinnen, liebe Feldkircher,

am Freitag, 26. Mai, ist der "Europäische Tag der Nachbarschaft" und die Idee dahinter ist bestechend einfach: Es geht um Austausch und Dialog und darum, der voranschreitenden und viel zitierten "Spaltung der Gesellschaft" dort etwas entgegen zu setzen, wo wir es am besten tun können – im Kleinen, im persönlichen Umfeld, in unserer Nachbarschaft. Diese Initiative sollte nicht unerwähnt bleiben, bietet sie doch Gelegenheit, der zunehmenden Isolation und Anonymität in der breiten Gesellschaft entgegenzutreten. Funktionierende Nachbarschaften sind wichtiger für die Gesundheit als die meisten Menschen vermuten. Gute Nachbarschaften bedeuten Zugehörigkeit, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung und tragen viel zu Lebensqualität, Wohlbefinden, Gesundheit sowie Attraktivität einer Gemeinde bei. Eine gute Nachbarschaft ist das soziale Immunsystem einer Stadt.

Dass wir in Feldkirch eine ausgeprägt solidarische und hilfsbereite Nachbarschaftsstruktur haben, davon bin ich überzeugt. Noch immer bin ich stolz auf unsere Stadt, wenn ich mich an die ersten Tage der Coronapandemie zurückerinnere und daran, wie schnell, unbürokratisch und unkompliziert die Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen wurde. Ohne das Vorhandensein eines entsprechenden Zugehörigkeitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, hätte das niemals funktioniert. Für gute Nachbarschaftsverhältnisse sind jedoch auch die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher mitverantwortlich, da sie ihre Rolle als erste Anlaufstellen für die Bevölkerung in den Ortsteilen so gewissenhaft wahrnehmen. Egal bei welchem Thema der Schuh drückt, die Ortsvorsteher:innen hören zu und versuchen ihr Bestes, Lösungen für das jeweilige Problem zu finden.

Denke ich an gute Nachbarschaft, so denke ich auch an die unzähligen ehrenamtlich und zivilgesellschaftlich organisierten Bürger:innen unserer Stadt. In der Montfortstadt gibt es über 400 (!) Vereine, in denen Menschen unterschiedlichster sozialer Schichten, unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen, um gemeinsam einer Leidenschaft oder einem Hobby nachzugehen. Und dass das Motto "ma hilft anand" in Feldkirch keine Floskel ist, sondern wirklich gelebt wird, zeigten die vielen Feuerwehrfrauen und –männer sowie Einsatzkräfte in der zurückliegenden Woche erneut eindrücklich. In Feldkirch rückten sie in 24 Stunden insgesamt 16-mal aus, um überflutete Keller und Unterführungen von den Wassermassen zu befreien.

Die letzten Jahre der Pandemie haben uns gezeigt, wie wichtig gute Nachbarschaft ist. Gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Aktivitäten verbinden – und machen unser Zusammenleben aus.

Herzlich Ihr,

Wolfgang Matt

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