Digitalisierungsstrategie Feldkirchs digitale Zukunft

Die Befragungsresultate im Überblick

Bei den Befragungsresultaten handelt es sich um eine Zusammenfassung der eingegangenen Kommentare, Anregungen und Hinweise. Diese fließen zusammen mit den Erkenntnissen aus den weiteren Projektphasen in die Erstellung des Strategiepapiers mit ein, das für die Umsetzungsphase richtungsweisend sein wird. Die Stadt Feldkirch bedankt sich recht herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die vielen Kommentare, Anregungen und Hinweise.

 

  • Digitale Amtswege der Stadt Feldkirch

Um unnötige Amtsgänge zu vermeiden, sollen in Zukunft Anträge, Anmeldungen etc. online abgewickelt werden können. Konkrete Nennungen waren: Schulanmeldungen, Sprengelwechsel, Müllsackbestellung, Staatsbürgerschaftsnachweis, Bauansuchen, Förderansuchen, Passanträge, Lebensbestätigungen und vieles mehr. Mittels einer digitalen Authentifizierung sollen registrierte Bürger:innen die entsprechenden Prozesse einfach, sicher und rund um die Uhr abwickeln können. Ebenfalls soll es möglich sein, Rechnungen für städtische Dienste (Kindergarten- oder Musikschulrechnungen, Müllabgaben etc.) online zu verwalten und zu bezahlen.

 

  • Kommunikationsinitiativen und Erreichbarkeit

Ein vielfach genanntes Anliegen war die Einrichtung von erleichterten Kommunikationswegen mit den städtischen Institutionen: Besonders beliebt war der Vorschlag einer zentralen App für Terminreservierungen. Ein Live-Chat soll das Angebot ergänzen. Zudem sollen Wartezeiten online abgefragt werden können. Von der Stadtverwaltung wird erwartet, dass aktuelle Informationen verstärkt mittels digitaler Kommunikationskanäle zur Verfügung gestellt werden.

 

  • Mehrwert Online-Angebot: Transparenz, Übersichtlichkeit, Effizienz und Vernetzung

Ein großer Wunsch der Bevölkerung ist die Verbesserung und Erweiterung des Online-Angebots in allen Bereichen des täglichen Lebens. Neben Vorschlägen in den Sektoren Abfallwirtschaft und Mobilität gibt es eine Vielzahl von Anregungen und Ideen zu Plattformen, Apps und Dashboards, welche bei einer Neukonzeption rund um den Webauftritt der Stadt bedacht werden sollen. Unter anderem gingen auch Wünsche zu gesellschaftlich relevanten Themen, wie z.B. der Nachbarschaftshilfe oder zu Online-Angeboten für Mindestsicherungsbeziehende ein. Zudem wurden Online-Buchungsmöglichkeiten für Sport-und Freizeitangebote (inkl. Turnhallen und Veranstaltungsorte), ein Unternehmens- sowie Künstler:innenverzeichnis, ein digitaler Stadtplan mit Hintergrundinformationen, eine Diskussions-, Reservierungs- und Umfrageplattform und der Ausbau der Gemeinde-App gewünscht.

Ein erster Schritt in Richtung erhöhte Transparenz, Übersichtlichkeit, Effizienz und Vernetzung für Feldkirch stellt der interaktive Event-Kalender dar: Als zentrale Anlaufstelle für Veranstaltungen und Aktivitäten bietet er den Bürger:innen eine Veranstaltungsübersicht, mittels derer Einträge im Kalender gesucht und gefiltert werden können. Mehrere Einträge weisen auf die Optimierung des Event-Kalenders hin. Dieser soll um die direkte Buchung von Tickets erweitert werden. Registrierte User:innen sollen zudem die Möglichkeit erhalten, Veranstaltungen einzutragen und Veranstaltungsorte (wie z.B. öffentliche Räume und Turnhallen) zu buchen. Zusätzlich sollen unnötige Überschneidungen vermieden bzw. Kooperationen ermöglicht werden.

 

  • Digitale Infrastruktur für die Zukunft

Die Bereitstellung einer Breitband-Infrastruktur stellt nicht nur einen wesentlichen Standortfaktor dar, sondern ist neben der elementaren Versorgung (Strom, Gas, Wasser etc.) immer stärker als ein gesellschaftliches Grundbedürfnis zu sehen.

Feldkirch soll durch den Ausbau der Breitband-Infrastruktur eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung der Region einnehmen. Dazu gehören städtebauliche Maßnahmen, die im Rahmen eines Masterplans koordiniert werden sollen. Teil dieses Plans sollen u.a. die Errichtung von Leerrohren für eine künftige Breitband-Infrastruktur bei Grabungsarbeiten sowie eine vorausschauende Planung für den gesteigerten Energieverbrauch (z.B. Erweiterung der Kapfschlucht) sein. Der Masterplan soll zudem die Errichtung eines schnellen öffentlichen WLAN-Netzes für einen freien sowie sicheren Zugang im Stadtgebiet umfassen. Ein besonderes Augenmerk soll auf die Vernetzung der Schulen mit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur gelegt werden.

 

  • Smarte Digitallösungen im Bereich Mobilität

Um die reibungslose Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu gewährleisten und die Attraktivität der Angebote zu steigern, wünschen sich viele Bürger:innen den Ausbau smarter Informationsinfrastrukturen und eine intensivere Vernetzung mit den bestehenden Systemen. Zudem sollen alle Parkplätze im städtischen Bereich digital erfasst sein. Neben einer Parkplatz-App, die Auslastungsstatus, Reservierungsmöglichkeit und Bezahlung in einem bieten soll, wurden mehrfach auch Echtzeit-Anzeigetafeln, Online-Dashboards und eine App mit Verkehrsinfos (z.B. ÖPNV-Abfahrtszeiten) genannt.

 

  • (Arbeits-) Räume für digitale Kultur, Innovation und Weiterbildung

Parallel zur Schaffung einer digitalen Infrastruktur ist die Errichtung von physischen Räumen zur Förderung von Initiativen für digitale Kultur und Innovation notwendig. Die Förderung von Start-ups ist damit ebenso gemeint wie Co-Working-Räume und sogenannte "Maker Spaces", die allen Bürger:innen offenstehen und Platz für Weiterbildungsprogramme, Kunst und Kultur bieten. Personen jeden Alters sollen rund um das Thema vernetzt und begeistert werden. Periodisch stattfindende digitale Messen im Montforthaus und temporäre Pop-up-Standorte an Schulen sollen das Angebot ergänzen.

 

  • Digitalisierung in der Abfallwirtschaft

Moderne Technologien bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, die städtische Abfallwirtschaft effizienter und komfortabler zu gestalten. Vorschläge zum Thema umfassten z.B. die Einführung eines Chip-Systems für Mülltonnen, das die Abholung effizienter machen soll. Zusätzlich sollen damit zusammenhängende Konflikte vermieden und Kosten gespart werden.

 

  • Kompetenz und Verantwortung im Umgang mit digitalen Medien

Die Barrierefreiheit (z.B. von Websites und von digitalen Angeboten) soll bei allen zukünftigen Digitalisierungsschritten mitgedacht werden. Ebenso gilt es, die Bedürfnisse von Personen(-gruppen), die keine oder wenig EDV- und Internet-Kenntnisse mitbringen, zu erkennen und zu berücksichtigen. Unter dem Stichwort "Digitale Kompetenz" sollen neben einer öffentlich zugänglichen Infrastruktur unterstützende Maßnahmen für die Benutzung und den sicheren und "gesunden" Umgang mit digitalen Medien für Schüler:innen und Erziehende sowie zur Weiterbildung für die breite Bevölkerung angeboten werden.

 

  • Fokus Öffentlichkeitsarbeit 

Wer sich verbessern will, muss auch selbstkritisch zuhören können: Auffällig ist, dass einige der eingegangenen Vorschläge und Ideen bereits Wirklichkeit sind oder durch vorhandene Initiativen abgedeckt werden. Dies weist auf einen großen Handlungsbedarf hin und wird als Aufforderung betrachtet, sich in Zukunft verstärkt um eine Sichtbarmachung der existierenden Programme zu bemühen und diese leichter zugänglich zu machen.